28.05.2025: Klimaklage Saúl & RWE – Die Entscheidung

Verkündung der Entscheidung der Klimaklage in Hamm
Mittwoch, ab 10 Uhr 2025
Oberlandesgericht Hamm, Hesslerstraße 53 und
Online Veranstaltung zur OLG-Entscheidung um 16 Uhr (Englisch/Spanisch)
Anmelden könnt ihr euch hier: https://anmeldung.germanwatch.org/update-saul-case/
Eine Veranstaltung von Germanwatch.

Nach einem zehnjährigen Gerichtsverfahren steht nun eine bahnbrechende Entscheidung bevor. Am Mittwoch, 28. Mai, ab ca. 10 Uhr wird das Oberlandesgericht Hamm seine Entscheidung im Fall Saúl gegen RWE verkünden – eine Entscheidung, die die Verantwortlichkeit von Unternehmen angesichts der Klimakrise neu gestalten könnte.
Nur wenige Stunden nach der Verkündung werden wir in einer Online-Veranstaltung das Verfahren einordnen. Leitet diese E-Mail super gerne in eure Netzwerke weiter und meldet euch gerne bei Fragen.
Online Veranstaltung am 28.05.2025 um 16 Uhr (Englisch/Spanisch)
Anmelden könnt ihr euch hier: https://anmeldung.germanwatch.org/update-saul-case/
Germanwatch e.V.

Rückblick auf die Entscheidung der Klimaklage am 28. Mai 2025 vor dem OLG Hamm
von Marcos A. da Costa Melo
Am 28. Mai 2025 fand die letzte Runde der Verhandlung der Klimaklage vor dem Oberlandesgericht Hamm statt. Es gibt aus unserer Sicht viele Gründe zu feiern, obwohl Saúls Klage abgewiesen wurde – die Begründung des Gerichts: Sein Haus wäre bei einer durch das Gletscherschmelzen verursachten Schlammlawine in einer fernen Zukunft aller Wahrscheinlichkeit nach nicht betroffen. Der Vorsitzende Richter des 5. Zivilsenats am OLG Hamm, Dr. Rolf Meyer, urteilte aber auch, dass große CO2-Emittenten für die Folgen des Klimawandels haftbar gemacht werden können. Saúls Anwältin Dr. Roda Verheyen kommt daher zu dem Schluss: Das Urteil ist ein Meilenstein und wird Klimaklagen gegen fossile Unternehmen und damit der Abkehr von fossilen Brennstoffen weltweit Rückenwind geben.
Das Urteil hat also die Signalwirkung, dass solche Unternehmen stärker auf Klimaschutz achten müssen, bevor sie ihre fossilbasierten Geschäftsgehabe vorantreiben.
Vor diesem Hintergrund hat Saúls Klimaklage Geschichte geschrieben, worüber sich Saúl am 28. Mai glücklich zeigte: „Heute haben die Berge gewonnen – auch wenn es in meinem Fall nicht weitergeht, hat meine Klage Wichtiges erreicht. Das macht mich stolz: Große Verursacher der Klimakrise müssen für die Folgen Ihres Tuns einstehen, können rechtlich haftbar gemacht werden.“
Wie sensibel die Situation in Huaraz tatsächlich ist, zeigte sich am 29. April. Nach anhaltendem Regen gab es oberhalb der Stadt einen Erdrutscht, bei dem zwei Menschen, darunter ein Baby, ums Leben kamen und viele Menschen verletzt wurden.
Siehe https://www.americatv.com.pe/noticias/actualidad/dos-muertos-y-desaparecido-dejo-caida-huaico-ancash-n505848
IMPRESSIONEN

ONLINE-Einordnung der Klimaklage

A Legal Milestone in Climate Litigation: The Saúl vs. RWE Decision
Wednesday, May 28, 2025
4:00 PM CEST via Zoom
The event will be held in English. Simultaneous interpretation in Spanish will be provided.
Please register here // https://anmeldung.germanwatch.org/update-saul-case/

After a decade of legal proceedings, a landmark decision is now imminent. On May 28, the Higher Regional Court of Hamm will deliver its ruling in the case of Saúl vs. RWE— a decision that could reshape corporate accountability in the face of the climate crisis.
Following two days of hearings in March, all eyes are now on the upcoming judgment in the case of Saúl vs. RWE, which could set a new precedent in climate litigation. The court has already made its groundbreaking stance clear: major emitters can be held liable for the effects of climate change.
At the heart of the case is Saúl Luciano Lliuya, a Peruvian farmer and mountain guide, who is taking on one of Europe’s largest energy companies. He argues that RWE’s emissions have contributed to climate change, putting his hometown of Huaraz at risk of flooding due to glacial melting. After the lower court initially dismissed his claim, the Higher Regional Court of Hamm broke new ground by agreeing with Saúl’s legal reasoning—writing legal history that is now set to be elaborated on in its decision. It could pave the way for further litigation and for much-needed policy changes to hold carbon majors accountable for the true cost of their business models.
Join us for an online event just hours after the court delivers its decision. Together with Saúl Luciano Lliuya and panelists who have been involved in the case from the outset, we unpack what the court decided, why it matters, and what it means for the future of climate litigation and the accountability of major emitters.

  • Saúl Luciano Lliuya, Plaintiff
  • Roda Verheyen, Lawyer of Saúl Luciano Lliuya
  • Christoph Bals, Chief Policy Officer, Germanwatch
  • Noah Walker-Crawford, Research Fellow, London School of Economics Grantham Institute

Moderation: Francesca Mascha Klein, Legal Officer, Germanwatch

Eine Veranstaltung von Germanwatch.