03.08.2025: Gedenktag „Das Licht des Jesidentums“

Sonntag, 3. August 2025, 15-19 Uhr
Stadtteilzentrum Hamm-Norden
Sorauer Straße 14, 59065 Hamm
Der Eintritt ist frei.

Anlässlich des 11jährigen Völkermords an den Jesiden in Schingal/Irak laden die jesidische Gemeinschaft Hamm und FUgE interessierte Bürger zum Gedenktag „Das Licht des Jesidentums“ ein. Er findet am Sonntag, 3. August 2025, um 15 Uhr, in dem Stadtteilzentrum Hamm-Norden, Sorauer Straße 14 statt. „Wir möchten mit diesem Gedenktag, dass die Menschen mehr über uns aber auch über die Ereignisse in Schingal erfahren, damit die unermessliche Grausamkeit und der Schmerz nicht in Vergessenheit geraten“, so die Jesidin aus Hamm Siber Alpeso.

Das Jesidentum ist eine ethnische religiöse Minderheit mit etwa einer Million Angehörigen weltweit. Die Hauptsiedlungsgebiete liegen im nördlichen Irak, in Nordsyrien und in der Türkei. Die Jesiden in Deutschland bilden mit geschätzt 200.000 Mitgliedern die größte Diaspora. Tausende von Jesiden wurden am 3. August 2014 Opfer eines Genozids, als die Stadt Schingal angegriffen und das Leben von ca. 400.000 jesidische Menschen ins Dunkel geführt wurde. Nur wenige entkamen dem Vernichtungszug der Terrororganisation „Islamischer Staat“: Die älteren Frauen wurden getötet und die jüngeren als Sklavinnen mitgenommen, um zu IS-Kämpferinnen ausgebildet zu werden. „Schingal wurde für uns der Ort, in dem die Blumen verblühten, die Kindheit vernichtet, Türen verschlossen und Herzen gebrochen wurden. Unsere Geschichte ist nach diesem Tag mit Verlust, Kummer, Flucht, aber nicht Resignation verbunden“, so Siber Alpeso.
Moderiert wird die Veranstaltung von Siber und Shielan.

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Programm:
1. Vorstellung des Jesidentums und Anlass des Gedenktags
2. Präsentation von Filmen, Interviews und Reportagen rund um Schingal
3. Ausschnitt aus dem Buch „Hinter dem Wort Krieg“
4. Traditionelle jesidische Musik
5. Gedichte aus dem Buch „Hinter dem Wort Krieg“
6. Kerzen anzünden
7. Essen und Trinken

Pressebericht
Wir wollen mit unserer Kultur sichtbar werden
Gedenktag „Das Licht des Jesidentums“
Sonntag, 3. August 2025, 15-19 Uhr
Stadtteilzentrum Hamm-Nord, Sorauer Straße

Anlässlich des 10jährigen Völkermords an den Jesiden in Schingal, Irak, besuchten am 3. August 2025 im Stadtteilzentrum Hamm-Nord über 100 Menschen den Gedenktag „Das Licht des Jesidentums“ der jesidischen Gemeinschaft. In Zusammenarbeit mit FUgE, führten die Moderatorinnen Shielam und Sibar Alpeso das Publikum durch ein vielseitiges Programm mit dem Kurzfilm „Bêmal – Heimatlos“, Gesängen, Gedichten, jesidische Spezialitäten und Gemälden von Ibrahim Alpeso. 370 Euro wurden beim Gedenktag am 3. August eingenommen, das an die Waisenkinder im Norden Irak geht, das von Jihan Alomar betreut wird.
Das Jesidentum ist eine ethnische religiöse Minderheit mit über einer Million Angehörigen weltweit. Die Mehrheit der Jesiden lebte im nördlichen Irak, in Nordsyrien und in der Türkei. Die Jesiden in Deutschland bilden mit geschätzt 200.000 Mitgliedern die größte Diaspora.
Die jesidische Diaspora in Hamm möchte zum Jahrestag auf den Völkermord der Terrororganisation ‚Islamischer Staat’ in der jesidischen Stadt Shingal im Norden des Iraks hinweisen. Nach Uno-Angaben sind mehr als 5.000 Menschen getötet, 7.000 Frauen wurden entführt und rund 400.000 Menschen mussten fliehen.
In einem Gedicht berichtete Sibar Alpeso über diese Flucht aus Shingal: „Eine Menschenmenge brach auf. Sie wurden zu Nomaden. Ihr Weg und Ihre Linien sind schwarz. Sie marschieren einer nach dem anderen mit Schmerz und Leid. Sie sind Flüchtlinge. Sie wandern wie Nomaden von Ort zu Ort, von Land zu Land, werden wie Vögel ohne Flügel.“ Über 2.900 Jesiden und Jesidinnen sind immer noch vermisst. Dieses Verbrechen wurde durch den Deutschen Bundestag im Januar 2023 als Völkermord anerkannt.
Am Gedenktag setzte sich die jesidische Diaspora mit ihrer Religion, der Jahrhundertegeschichte, der Unterdrückung und der Gefahr der Verlust ihrer kulturellen Identität auseinander. Wir wollen in Deutschland mit unserem Glauben und unserer Kultur sichtbar werden. Der Gedenktag hilft uns dabei, sichtbar zu bleiben, erzählte Ibrahim Alpeso.
IMPRESSIONEN

Hier ein Audio von Claudia Wegener zum Gedenktag am 3. August 2024:
https://archive.org/details/Gedenktag_Jesiden_2024Hamm

Eine Veranstaltung der jesidischen Gemeinschaft Hamm in Zusammenarbeit mit FUgE Hamm.
Mit der freundlichen Unterstützung des Fachpromotors für Eine Welt Engagement in der Migrationsgesellschaft im Rahmen des Promotor*innen-Programms.

V.i.S.d.P.:
Marcos A. da Costa Melo, FUgE Hamm
Oststr. 13, 59065 Hamm
02381-41511, dacostamelo@fuge-hamm.de, www.fuge-hamm.de