25.11.2025: Vortrag „Moderne Sklaverei am Beispiel Orangen aus Süditalien“ mit Dr. Gilles Reckinger

Dienstag, 25. November 2025, 15 Uhr, LIZ-Möhnesee, 19 Uhr, FUgE Hamm, Oststr. 12
Mittwoch, 26. November 2025, 10 Uhr, Elisabeth-Lüders-Berufskolleg Hamm
Donnerstag, 27. November 2025, 10 Uhr, Franziskus Berufskolleg Hamm,
Der Eintritt ist frei.

Auf Einladung vom FUgE Hamm findet am Dienstag, 25. November 2025, um 19 Uhr in der Oststraße 12 der Vortrag „Moderne Sklaverei am Beispiel Orangen aus Süditalien“ mit Prof. Dr. Gilles Reckinger statt. Dr. Reckinger geht auf die Zusammenhänge zwischen Fluchtursachen, Abschottungspolitik und die Ausbeutung von Geflüchteten als Erntehelfer auf Orangen- und Gemüseanbau in Süditalien ein. Während der Asylverfahren stehen Geflüchtete in Italien buchstäblich auf der Straße – ohne Papiere und ohne Rechte. Die nahen Plantagen sind oft ihre einzige Chance auf einen Job. Sie schlafen in Plastikzelten, haben kein fließendes Wasser und keinerlei gesundheitliche Versorgung. Einige von ihnen verharren dort bis zu 10 Jahre.
Dr. Reckinger schildert die unterschiedlichsten Fluchtgeschichten, die erbärmlichen Arbeits- und Lebensbedingungen. Nicht zuletzt geht er auf den Ansatz der Kooperative SOS Rosarno in Kalabrien ein, die faire Löhne an Erntehelfer zahlt und direkte Vermarktung betreibt. Im Vorfeld der Veranstaltung bietet der FUgE-Weltladen faire Bio-Orangen von SOS Rosarno an.

Mit der freundlichen Unterstützung des Fachpromotors für Eine Welt Engagement in der Migrationsgesellschaft im Rahmen des Promotor*innen-Programms und gefördert von Brot für die Welt – Ev. Kirche Westfalen.
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Falls Sie Interesse haben, faire Bio-Orangen aus SOS Rosarno zu erwerben, können Sie über Andzelika Stonkute Orangenkisten bestellen. Der Preis beträgt 35 € pro Kiste, die Abholung ist ab dem 18. November bei der FUgE möglich. Schicken Sie dann eine kurze Mail an bfd.fuge@fuge-hamm.de Wir freuen uns über zahlreiche Bestellungen und wünschen schon jetzt guten Genuss!

Zum Referenten:
Prof. Dr. habil. Gilles Reckinger, geboren 1978 in Luxemburg, studierte Kulturanthropologie, Europäische Ethnologie und Soziologie in Graz, Genf, Quebec und Montreal. Er promovierte 2009 in Graz mit dem Arbeitsschwerpunkt Migration und Prekarität in europäischen Grenzregionen. Später war er Dozent an verschiedenen Universitäten in Österreich, der Schweiz, Deutschland und Luxemburg. 2018 übernahm er die Leitung des „Institut supérieur de l’économie“ in Luxemburg. Seit 2013 hat er eine Professur für interkulturelle Kommunikation- und Risikoforschung an der LFU Innsbruck. Sein Buch „Lampedusa“ (Peter Hammer Verlag, 2013) erhielt den „Bruno Kreisky Preis für das politische Buch“ und stand auf der Shortlist für den „Opus Primum“ der Volkswagenstiftung. Ein weiteres bekanntes Buch heißt „Bittere Orangen“, das im Mittelpunkt der Vortragsreihe steht.
Gilles Reckinger lebt in Innsbruck und Esch-sur-Alzette/Luxemburg.


IMPRESSIONEN aus LIZ-Möhnesee, 25.11.2025, 15 Uhr

Marcos A. da Costa Melo (FUgE, Hamm), Prof. Dr. Gilles Reckinger, Lydia Aach (stellv. Leiterin, päd. Mitarbeiterin des Liz), Barbara Brune und Dorothe Borowski (FUgE-Referentin)
LIZ-Pressetext zur Ausstellung „Bittere Orangen“ 
Fotos von Orangen, prekären Wohnverhältnissen in Containern und Zeltsiedlungen
Die Fotoausstellung „Bittere Orangen“ von Prof. Dr. Gilles Reckinger, die das Landschaftsinformationszentrum (Liz) am Dienstag, den 25.11.2025 eröffnete, zeigt neue Blickwinkel. Sie behandelt und dokumentiert die Arbeits- und Lebensbedingungen der immigrierten Orangenplantagenarbeiter in Rosarno, in Kalabrien. Zur Eröffnung selbst kam Prof. Dr. Gilles Reckinger, der die Anwesenden in die Thematik einführte und den Weg der Flüchtlinge übers Meer sowie das Leben in den Plantagen erklärte. „Das Werkzeug eines Anthropologen ist die Sprache“, erzählte Reckinger.
… Nicht alle Fotos sind von ihm und seinem Team, auch einige Arbeiter hätten ihm Fotos zur Verfügung gestellt. Man erkenne einen Unterschied in der Intimität der Fotos, so Reckinger…
Nach einer ersten Besichtigung der Ausstellungseröffnung kam es zu einem angeregten Gespräch zwischen den Besucher:innen, die zuvor Reckinger ihre Fragen stellen konnten. Auch der eigene Konsum wurde hierbei reflektiert. Jede Konsumentscheidung hat einen Einfluss auf die Mitmenschen und auf unsere Umwelt, so Reckinger. Als Gegeninitiative wurde 2010 „SOS Rosarno“ gegründet. Hier werden Orangen mit fairem Lohn produziert und geerntet. Auch diese Initiative griff Reckinger auf.
Die Ausstellung ist bis zum 2. Januar 2026 im Liz zu sehen.
IMPRESSIONEN aus FUgE Hamm, 25.11.2025, 19 Uhr

IMPRESSIONEN aus ELBK Hamm, 26.11.2025, 10 Uhr

 
IMPRESSIONEN aus SFBK Hamm, 27.11.2025, 10 Uhr