30.08.2017: Wie nachhaltig ist Deutschland?

Wie nachhaltig ist Deutschland?
Klimaschutz konkret! Klima, Kohle, Mobilität
Mittwoch, 30. August 2017,
19.30 Uhr, Gerd-Bucerius-Saal im Heinrich-von-Kleist-Forum
Platz der Deutschen Einheit 1, Hamm
(Eintritt frei, Einlass ab 19:15 Uhr)

Die Klima-Allianz Deutschland,  die  VHS Hamm und FUgE laden auch im Wahljahr 2017 alle Wähler im Bundestagswahlkreis Hamm-Unna II zu einer aktuellen politischen Diskussionsveranstaltung ein. Unter der Überschrift „Wie nachhaltig ist Deutschland?“ stellen sich folgende Wahlkreiskandidaten den Fragen der Teilnehmer: Michael Thews (MdB SPD), Oskar Burkert (CDU), Eckhard Kneisel (Bündnis 90/Die Grünen), Sven Kleinemeier (Die Linke) und Beate Oertel (FDP, angefragt).

Wenige Wochen vor dem Wahltermin ist fast die Hälfte aller Wähler noch unentschlossen, wem sie am 24. September ihre Stimme geben soll. Deshalb kämpfen die Kandidaten heute um jede Erst- und Zweitstimme. Doch wie unterscheiden sich eigentlich ihre politischen Positionen und Visionen? Und wer vertritt Hamm am besten in Berlin?
Im Rahmen der zweistündigen Diskussionsveranstaltung werden unsere Kandidaten mit kritischen Fragen zur aktuellen Energie- und Verkehrswende aus Hammer Sicht konfrontiert. Wer gewinnt den politischen Schlussspurt und überzeugt die meisten Wähler?
Moderation: Dr. Harald Diaz-Bone
In Koop. mit der Klima-Allianz Deutschland und der VHS Hamm.

Diese Veranstaltung wird von Engagement Global, Servicestelle engagement-globalNRW, aus EPIB-Mitteln gefördert.

Bericht zur Diskussionsveranstaltung zur Bundestagswahl 2017 „Wie nachhaltig ist Deutschland?“

Die Frage „Wie nachhaltig ist Deutschland?“ wurde den Bundestagskandidaten aus dem Wahlkreis Hamm am letzten Mittwochabend von der Klima-Allianz Deutschland, und dem Forum für Umwelt und gerechte Entwicklung (FUgE) in Kooperation mit der VHS Hamm gestellt. Rund 70 Besucher verfolgten das Podiumsgespräch im Gerd-Bucerius-Saal im Heinrich-von-Kleist-Forum. Moderiert wurde die Veranstaltung von Dr. Harald Diaz-Bone (Forum für ökologisch-soziale Marktwirtschaft Bochum).
Nach der Begrüßung durch Dr. Karl A. Faulenbach (FUgE) erläuterten Michael Thews (SPD), Eckhard Kneisel (Bündnis 90/Die Grünen) sowie Sven Kleinemeier (Die Linke) in kurzen Statements ihre Positionen zu den Themen Energie und Verkehr mit Bezug auf die Stadt Hamm. Sylvia Jörrißen (CDU) wurde durch Oskar Burkert vertreten. Die FDP-Kandidatin Beate Oertel ließ sich entschuldigen. Im Anschluss folgten Fragen des Moderators und des Publikums.

Positionen zum Thema Energie
Während Thews, Kneisel und Kleinemeier eine Energiewende bis spätestens 2050 für machbar hielten, sah Burkert einen möglichen Ausstieg eher zu einem späteren Zeitpunkt. Für das Ende der Kohleenergie sowie für eine möglichst schnelle Umsetzung der Energiewende plädierten Kneisel und Kleinemeier, während sich Thews für einen bedachten Wandel unter besonderer Berücksichtigung der Arbeitsplätze einsetzte. Zum Erhalt von Arbeitsplätzen und Stärkung der Wirtshaft befürwortete Burkert den weiteren Abbau der Braunkohle. Dies sei auch nötig, um einen bedeutenden Rohstoff für die chemische Industrie in Deutschland zu sichern. Er appellierte an die Anwesenden, keine vorschnellen Maßnahmen zur Abschaffung der primären Energieträger, da fossile Energie zeitweise Knappheiten in der Stromproduktion aus regenerativen Energieträgern auffangen kann. Mit Blick auf den prognostizierten Anstieg der Zahlen von Klimaflüchtlingen forderte Kleinemeier hingegen eine nachhaltige Energiewende mit sozialer Ausrichtung, die auch Profiteure der Kohleverstromung mit einbeziehen sollten.

Positionen zum Thema Verkehr
Zur Verkehrswende äußerten sich Thews, Kneisel und Kleinemeier für sofortige Maßnahmen für den Ausbau des ÖPNV sowie der Radwege. Burkert bevorzugte einen Ausbau der vorhandenen Infrastruktur für Straßen und Bahn. Hierbei verwies er auf den seit Jahren schwelenden Streit zwischen CDU und SPD als Befürworter und den Grünen als Gegner über die Verlängerung der A 445 von Werl nach Hamm. Während Thews auf den Ausbau der Elektromobilität setzt, befürwortete Burkert die Nutzung von Dieselfahrzeugen zum Schutze des Klimas. Dabei verwies er auf die Verantwortung der Autofirmen wegen der Manipulation der Abgaswerte. Zur Einhaltung des Pariser Klimaabkommens forderte Kneisel hingegen die Abschaffung der begünstigten Dieselbesteuerung und des Dienstwagenprivilegs sowie der Einführung eines Mobilpasses, mit der alle Fortbewegungsmittel miteinander verzahnt werden sollen. Ebenso plädierte er für die gebührenfreie Nutzung des ÖPNVs sowie für ein Tempolimit auf Autobahnen (130 km/h) und innerorts (30 km/h). Für ein Tempolimit setzte sich auch Kleinemeier ein. Er beklagte weiterhin ungerechte Verkehrsverhältnisse, die vor allem durch die Fixierung auf den Individualverkehr verursacht würde.

Die Diskussionsveranstaltung wurde von Engagement Global, Servicestelle NRW, aus EPIB-Mitteln gefördert.
V.i.d.s.P.:
Marcos A. da Costa Melo, Eine-Welt-Promotor Hamm/Hellwegregion, FUgE Hamm