ABGESAGT
Dienstag, 16. Februar 2021
18 Uhr, Lutherkirche Hamm (wenn es die Umstände gestatten)
Asmâa Hamzaoui & Bnat Timbouktou
Spiritueller Wüstenblues in der Gnawa-Tradition
In Marokko ist Musik der Ausdruck von Leben: wo immer man auch geht oder steht, ist Musik zu hören. Öffentliche Feste, egal ob religiöser oder kultureller Natur, wären ohne klangvolle Begleitung nicht denkbar. Vom klassischen Repertoire bis hin zu elektrisch verstärkten Innovationen findet man eine große Bandbreite unterschiedlichster Stile.
Einer davon ist die rituelle Gnawa-Musik. Die Gnawa (frz. Gnaoua) sind eine ethnische Minderheit in Marokko und gelten als Nachkommen von Sklaven aus Westafrika. Ihre rhythmusbetonte Musik, die zumeist bei Zeremonien zum Einsatz kommt, um gute oder böse Geister zu besänftigen, hat sie bekannt gemacht. Traditionell ausschließlich von Männern praktiziert, sind Asmâa Hamzaoui und ihre Formation die ersten Frauen, die in diese Domäne vorgestoßen sind. Hamzaoui lernte das Spiel auf dem wichtigsten Instrument der Gnawa, der dreisaitigen Kastenhalslaute Gimbri, von ihrem Vater. Gemeinsam mit ihren Mitmusikerinnen trägt sie nun die alten Traditionen in die Welt hinaus, fängt den typischen spirituellen und besänftigenden Charakter der Trance-orientierten Musik ein – allerdings in einer moderneren Form, inspiriert von Jazz, Blues, Musik aus anderen Teilen Afrikas und dem Reggae Bob Marleys.
Neben der Gimbri kommen die Qaraqib zum Einsatz, Metallkastagnetten, die den Soundteppich zum Ruf-und-Antwort-Wechselgesang liefern. Der Fokus der Lieder liegt auf die Spiritualität. Die jungen Frauen singen von der Geisterwelt, vom Leben in Afrika und davon, wie die Menschen mit der Natur in Harmonie leben. Sie warnen aber auch vor den Konsequenzen, wenn man die Natur missbraucht.
Siehe Klangkosmos-Programm 2020-2021 HIER
Klangkosmos: Kulturbüro der Stadt Hamm in Koop. mit Ev. Jugendkirche, Ev. Kirchengemeinde Hamm und FUgE Hamm.
Künstlerische Leitung: Alba Kultur Köln