BSV-Tagung
Es wird heiß: Kein Frieden mit dem Klimawandel
19.-20. März 2021
Panel am Samstag, 14 Uhr:
Klima-, Eine-Welt- und Friedensbewegung
u.a. mit Marcos A. da Costa Melo, FUgE Hamm
Weiteres unter www.soziale-verteidigung.de
Zoom-Konferenz
Anmeldung über: info@soziale-verteidigung.de. Der Link wird rechtzeitig an die Angemeldeten geschickt.
Panel mit der Moderation von Renate Wanie (BSV):
Klima-, Eine-Welt- und Friedensbewegung
mit
Michael Nagel von Fridays for Future Hannover
Clara Tempel, Junepa
Marcos Antonio da Costa Melo, FUgE Hamm
Input:
FUgE, 1998 entstanden, ist ein regionales Netzwerk von Umwelt-, Friedens- und Menschenrechtsgruppen in Hamm, Kreis Soest und Unna.
Schwerpunkt mit vier Hauptamtlichen: Bildungs-, Öffentlichkeits- und Kampagnenarbeit für eine gerechte, demokratischen und ökologischen Gesellschaft: 43 Mitgliedsgruppen, u.a. ADFC, ai, AWO, BI Umweltschutz, BUND, DGB, Die Falken (SJD), Flüchtlingshilfe, Hammer Forum, JoG, kirchliche Eine-Welt-Gruppen, Kinderschutzbund, NABU, NaturFreunde, Sporler*innen für den Frieden und VVN-BdA Hamm.
Die Ansätze von Rio 1992 prägen die Struktur des Netzwerks.
Was macht der Interkulturpromotor im RB Arnsberg …
Was ist die Stärke der eigenen Bewegung?
Erstens die Vernetzung der alten und erfahrenen Initiativen (BI Umweltschutz Hamm – 45 Jahre alt/BUND/Klimabündnis/NABU/Sportler*innen für den Frieden/VVN-BdA Hamm) mit neuen Gruppen (FFF, Hamm gegen Atom, LGBT/Lila-Lösung/antifaschistisches Jugendbündnis, KoBra), sowie die Bildungsarbeit in Schulen und auf der Straße mittels Mitmachaktionen mit und für junge Leute und Migrant*innen.
Zweitens die Brücke, die wir zu den Betroffenen aus dem globalen Süden (Gäste aus Brasilien/Kolumbien/Pakistan) schlagen. Z.B.: im Januar 2010 Luis Carlos Oliveira (Fischer von Sepetiba Bucht) und Karina Kato (PACS) in Bochum wegen ThyssenKrupp-Stahlwerk in Rio de Janeiro (zw. 2009-2015 bei jeder TK-Aktionärsversammlung vermittelt durch den Verband der kritischen Aktionär*innen), im Mai 2010 Dom Luiz Cappio in Münster zu Ableitung des São Francisco Flusses, im Juni 2016 die Kläger*innen dank (ECCHR) zur Rolle von KiK bei der Fabrikbrand in Karachi/Pakistan, wo 260 Tote am 11. September 2012 starben, im Juni 2017 Anália da Silva (Tuxá-Volk aus Pirapora am Fluss São Francisco) und Jossiney (Gemeinschaft der Viehzüchter*innen am Fluss Araguaia) zu nachhaltiger Lebensweise, im November 2017 Saúl aus Huaraz zu Klimaklage im OLG Hamm, im Januar 2020 Prof. Antonio Andrioli zu Soja-Boom in Brasilien oder im April 2021 Amanda Luna Tacunan (Mamakiya e.V.) zu Öko-Feminismus in Peru.
Gibt es Schnittpunkte zu anderen Bewegungen? Wie schätzen Sie die Zusammenarbeit mit den anderen Bewegungen ein? Gibt es sie, warum (nicht)?
Einige Eine-Welt- und Umwelt-Themen fungierten als gute Schnittstelle zwischen den unterschiedlichen Bewegungen: etwa Soja aus Brasilien (We Feed The World) und Westfleisch in Hamm-Uentrop, Biogas-Boom, Fracking und Logistikzentren (Discountern wie KiK/Lidl/TEDi/Rewe) in Hamm und Umgebung. Diese führten dank der Reflektion über die globalen Bezüge zu einer starken Politisierung der lokalen Umweltverbände (BUND/NABU/BI Weetfeld) und zu einer Zusammenarbeit mit der Eine-Welt-Bewegung:
Lebensstillfrage und die Folgen für die Länder des globalen Südens waren in aller Munde.
Bei der BG Weetfeld (eine Initiative gegen Logistikzentren) referiert z.B. Dr. Michael Kopatz (Wuppertal Institut) im März 2010 über die Studie „Zukunftsfähiges Deutschland“ und Dr. Winfried Bommert im November 2014 über den Bodenrausch.
Die Herkunft der natürlichen Ressourcen auch Wasser ist seit 2005 in den Mittelpunkt der Zusammenarbeit mit den Mitgliedsgruppen gerückt: Erz (Brumadinho) aus Brasilien, Palmöl aus Indonesien und Steinkohle aus Kolumbien, aber auch Bauxit aus Guinea für unser Aluminium, Lithium aus Kolumbien und Coltan/Kobalt aus Kongo für Handys/Bakterien. Unser Konsum begünstigt soziale Misere, Konflikte und Umweltzerstörung in den o.g. Ländern. Wir sollen diese alt koloniale Ausbeutungsstruktur nicht aus dem Blick verlieren.
Aber nicht nur in der Zukunft, auch jetzt in der Gegenwart, bereitet unsere Lebensweise die Zerstörung von Menschen und Natur v.a. in Ländern des globalen Südens.
Vor allem die traditionellen Gemeinschaften (Almende-Gemeinschaften, Quilombolas, Kautschuksammler*, Flussanreiner*/Sammler*innen) und die Philosophie des Guten Lebens (Buen Vivir) der Indigenen aus Bolivien und Ecuador zeigen uns, dass wir Frieden mit der Natur schließen sollen.
Siehe PPP 2021-03-20_FUgE-zur-BSV-Tagung