Neues aus dem Regionalpromotor*innen-Programm 1/2025

Von Claudia Kasten 
In: FUgE news 1/2025 zu lesen
unter https://fuge-hamm.org/2024/12/01/fuge-news-ausgabe-01-2025

Bundesweit stärken derzeit rund 160 Eine-Welt-Promotor*innen das Engagement für globale Gerechtigkeit und nachhaltige Entwicklung. Sie beraten und vernetzen zivilgesellschaftliche Organisationen und Initiativen in ganz Deutschland, die sich in der Eine-Welt-Arbeit engagieren, und initiieren Projekte und Aktionen, mit denen sie Alternativen für eine zukunftsfähige Gesellschaft aufzeigen. Dabei nehmen die Eine-Welt-Promotor*innen, ganz im Sinne der Agenda 2030, einen Perspektivwechsel vor:
Die Menschen im globalen Norden müssen ihr Verhalten verändern, um weltweit eine gerechte Zukunft zu ermöglichen. Dazu stärken die Promotor* innen das Wissen und die Kompetenz in Hinblick auf ökologische und soziale Zukunftsfähigkeit, fördern politische Partizipation und zivilgesellschaftliches Engagement. Die Wirkungen des Programms wurden in einer externen Evaluation bestätigt. Getragen wird das Eine-Welt-Promotor*innen-Programm von der Arbeitsgemeinschaft der Eine-Welt-Landesnetzwerke in Deutschland e.V. (agl). Auf Landesebene liegt die Trägerschaft bei den 16 Eine-Welt-Landesnetzwerken. Neben dieser zivilgesellschaftlichen Verankerung ist auch die föderale Bund-Länder-Finanzierung eine besondere Stärke des Programms. Soweit die offizielle Beschreibung dessen, was wir als Regionalpromotor*innen leisten.
Zunächst einmal: Wir freuen uns riesig, dass das Promotor*innenprogramm auch 2025 fortgeführt und damit die Arbeit von Tau senden ehrenamtlichen Kräften, die sich für Demokratie, Gerechtigkeit in der Einen Welt und Klimagerechtigkeit, Antirassismusarbeit – oder anders gesagt für eine gerechte und bunte Welt – einsetzen, gewürdigt wird. Und trotzdem bleibt ein schales Gefühl zurück. Gerade in NRW mussten in diesem Jahr Stellen gekürzt werden, da der Etat des Programms auf Bundesebene zwar prinzipiell erhalten geblieben ist, in etlichen Bundesländern jedoch das Programm aus den Kinderschuhen wächst und damit Gelder neu verteilt wurden. Für ein Land wie NRW mit starken Strukturen bedeutete dies, diese Strukturen ein Stück wieder zurückzufahren. Ohne einen Bundeshaushalt war zudem bis Weihnachten unklar, ob das Programm weiterbestehen wird.
Zum Glück kam dann die gute Nachricht: es geht weiter. Allerdings gibt es auch einen großen Wermutstropfen für Hamm und einige andere Stellen, die bis Ende 2024 geteilt werden durften. Aufgrund der Kürzungen stehen für Hamm nicht mehr 100 %, sondern nur noch knapp über 70 % einer Vollzeitstelle zur Verfügung. Von Seiten des fördernden Bundesministeriums dürfen Stellenanteile jedoch nicht unter 50 % einer Vollzeitstelle liegen. Somit kann unsere Stelle nicht mehr geteilt werden. Ulrike Sturm musste sich daher schweren Herzens aus dem Promotorenprogramm verabschieden und übernimmt nun zu 100% die Projektleitung für unser Projekt „Klimagerecht und fair in KiTa, Jugendhaus und Schule“. Damit bleibt sie zum Glück FUgE mit ihrer ganzen Expertise erhalten. Und auch als Kollegin dürfen wir sie weiterhin in unseren Reihen wissen. Trotzdem schmerzt die Entscheidung, da es gute Gründe für die Stellenteilungen gab. Auch hier hoffen wir, dass Ulrike im nächs ten Jahr zurückkehren kann. Drücken Sie uns auch hierfür bitte beide Daumen.

Wird das Promotor*innen-Programm von Dauer sein?
Wir hoffen ja. Denn um globale Solidarität, Demokratie und Rückhalt bei den Menschen in Deutschland zu stärken, ist es wichtig, dass die Bundesregierung verstärkt das bürgerschaftliche Engagement mit einer Ausweitung der entwicklungspolitischen Informations- und Bildungsarbeit der Zivilgesellschaft im Inland fördert. Zudem müssen sich Deutschland und Europa angesichts der globalen Krisen und einer veränderten geopolitischen Weltordnung verantwortungsvoll als starke Kraft für Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und multilaterale Kooperation positionieren. Entwicklungszusammenarbeit und Humanitäre Hilfe spielen dabei zusammen mit und als integraler Bestandteil der Außen-, Sicherheits- und Europa-Politik eine zentrale Rolle. Sie müssen intensiviert werden. Die Promotor*innen tragen dazu bei, hierfür ein Verständnis zu schaffen.

Repair Café
Das Repair Café in Hamm erfreut sich nach wie vor einer großen Beliebtheit. Nicht nur, dass die „Kunden“ das Angebot sehr gerne annehmen, auch das ehrenamtliche Team hat sich sowohl bei den Reparateur*innen als auch in der Organisation „drumherum“ vergrößert. Unser herzliches Dankeschön gilt allen Aktiven, die dazu beitragen, dass Ressourcen geschont werden, indem Geräte länger genutzt werden können.
Wir freuen uns riesig, dass das Repair Café Hamm nun aus dem Förderprogramm „Reparieren statt Wegwerfen“ das vom Bundesumweltministerium initiiert wurde, Mittel bewilligt bekommen hat, um weitere Werkzeuge und Messinstrumente anschaffen zu können. Ein weiterer wichtiger Schritt für das Team und eine tolle Anerkennung des zivilgesellschaftlichen Engagements!
Wir danken in diesem Zusammenhang auch MdB Michael Thews, der uns auf dieses Förderprogramm aufmerksam gemacht hat.

Autofasten
Das Autofasten in Hamm ist in die nächste Runde gegangen. 265 Menschen nahmen in diesem Jahr an der Aktion teil. Dabei wurden 212.559 PKW-Kilometer ein – gespart. Wie bereits in den Vorjahren, entschieden sich die Teilnehmenden vor allem für Fahrten mit dem Rad und gingen zu Fuß (insgesamt 128.914 km). Dabei wurden 41.000 kg CO2 eingespart. Eine tolle Leistung.
Dank der Sparkasse Hamm, können wir auch in diesem Jahr wieder ein Klimaschutzprojekt unterstützten. So fließen 500 Euro aus der Spende an den Hammer Verein Pro Ukunda, der das Geld für die Erweiterung von Solarmodulen an der Bongwe Primary School in Kenia einsetzen möchte (siehe eigenen Bericht). Die rest – lichen 1.000 Euro der Sparkasse sind in die Neugestaltung der Home page und andere organisatorische Zwecke geflossen.

Fußballausstellung in Welver: „Fair für alle“
Bärbel Brune
Das war das Motto der Fußballausstellung, die vom 28.3. bis zum 11.4.2025 im Welveraner Rathaus zu sehen war.
Die sieben Banner, von der Fairen KiTa konzipiert, informierten die Besucher*innen über die Stellung des Fußballs in unserer Gesellschaft, über die Hintergründe und die Herkunft, aber auch über die dunkle Seite der Sportartikelindus trie. Mit der Aufforderung „Jetzt liegt der Ball bei uns“ werden die Konsument*innen deutlich in die Pflicht genommen und es wird aufgezeigt, wie wir Fußball und Sport insgesamt fair gestalten können und damit Menschen, die Fußbälle und Trikots für uns nähen, ein würdevolles Leben in ihren Ländern ermöglichen.
Die interessierten Schüler*innen der 3. und 4. Klassen der Bernhard-Honkamp-Grundschule in Welver hatten das sofort kapiert. Nachdem sie zunächst festgestellt hatten, welche „Bauteile“ für einen haltbaren, gut bespielbaren Fußball nötig sind und das komplizierte Vorgehen des „Fußballnähens“ begutachtet hatten, bestand für die Kinder kein Zweifel: Die Menschen, die unsere Fußbälle nähen, müssen mehr Geld bekommen und nicht nur maximal 90 Cent! „Und die Fußballspieler fahren protzige Autos und haben ganz viel Geld“, empörte sich ein Junge aus einer 4. Klasse.
Mit einem Rätsel erkundeten die Schüler*innen die Ausstellung und stellten zum Schluss erleichtert fest, dass es durch den fairen Handel durchaus möglich ist, dass die Näher*innen von Trikots und Bällen einen angemessenen Lohn bekommen. Die „Fairtrade-Bälle“ wurden kritisch geprüft und von den kleinen Kickern für gut befunden. Auch einige Fußballmannschaften und eine Jugendgruppe vom Roten Kreuz ließen sich vom fairen Fußball überzeugen.
Nun werden Netze mit fairen Bällen an die engagierte Grundschule und an einige Vereine übergeben. Sponsoren aus Welver machten dankenswerterweise den Kauf möglich.
Die Ausstellung ist ab sofortauch bei FUgE e.V. auszuleihen.
Kontakt:
Claudia Kasten, fuge@fuge-hamm.de