28.06.2011: AI-Filmvorführung: Kindersklaven – die story (Langfassung)

Das Archivbild vom 08.05.2002 zeigt die fünfjährige Anna (vorn) und ihre beiden älteren Schwestern, die in einem Schotterbetrieb nahe Lusaka, der Hauptstadt von Sambia, Steine zerkleinern. Anna arbeitet seit ihrem ersten Lebensjahr und hat noch nie eine Schule besucht. Nach Berechnungen des UN-Kinderhilfswerks (Unicef) gehen knapp 41 Prozent aller Kinder zwischen fünf und 14 Jahren im Afrika südlich der Sahara regelmäßig einer Arbeit nach. Die UN-Arbeitsorganisation (ILO) schätzt, dass ihre Zahl bis zum Jahr 2015 auf hundert Millionen steigt. Das sind mehr als die Arbeitskräfte Deutschlands, Großbritanniens und Frankreichs zusammen. dpa (zu dpa-Korr. "Handelsware Kindersklaven macht Drogen in Westafrika Konkurrenz" am 16.07.2002)

20 Uhr, FUgE-Büro, Widumstr. 14, Hamm

Der Dokumentarfilm „Kindersklaven“ berichtet über die Tatsachen und Hintergründe gegenwärtiger Kindersklaverei in Indien: Ein zehnjähriger Junge sitzt auf dem Boden eines schmutzigen Kellers und stickt Perlen auf Stoff, 14 Stunden am Tag. „Los jetzt, arbeite weiter!“, blafft ihn sein Aufseher an. Der Junge duckt sich und macht weiter. Die Chancen, dass er seine Eltern jemals wiedersieht, sind gering: Er ist Hunderte von Kilometern von ihnen entfernt und wurde von ihnen für umgerechnet 20 Euro verkauft – als Kindersklave. Wenn Eltern nicht „freiwillig“ verkaufen, werden Kinder sogar entführt. Der kleine Junge heißt Sumit und produziert im indischen Neu-Delhi Souvenirs, die auch in Deutschland verkauft werden.

Indische Pflastersteine sind mittlerweile der Renner bei deutschen Steinhändlern – und kosten nur halb so viel wie deutsche Steine. Nur solche billigen Steine haben bei öffentlichen Ausschreibungen überhaupt noch eine Chance. Viele deutsche Firmen behaupten, ihre Steine seien „kinderarbeitsfrei“. Ein deutscher Steinhändler wirbt zum Beispiel mit einem UNESCO-Zertifikat, das kinderarbeitsfreie Ware garantiert. Doch in den Steinbrüchen dieser Firma arbeiten Kinder. Das Zertifikat wurde nie von der UNESCO ausgestellt. Getarnt als interessierte Käufer und ausgerüstet mit versteckten Kameras, dringen Rebecca Gudisch und Tilo Gummel in dieses System der Kindersklaverei ein und spüren Kinder, Eltern, Schlepper und Firmenchefs auf – gemeinsam mit Menschen, die zahlreiche Kindersklaven befreien wollen.

Der Eintritt ist frei.

Amnesty-International