20.01.2015: Ensemble Ramel Aleppo, Syrien

20. Januar 2015, Dienstag, 17.30 Uhr, Jugendkirche Hamm, Martin-Luther-Str. Eintritt frei.
Sufi-Poesie: mystische Kompositionen aus der Levante
Aleppo hat eine etwa 4.000 Jahre alte, dokumentierte Geschichte und gehörte bis zum Beginn des Bürgerkrieges zu den wichtigsten kulturellen Zentren der arabischen Welt. An der Seidenstraße gelegen, machten Händler aus Ost und West in der Stadt Halt, um Waren und Wissen zu tauschen. Sie trugen wesentlich zum Reichtum und zur frühen Bedeutung der Stadt bei. Durch die Förderung des Herrschers al-Malik az-Zahir (dritter Sohn Saladins) gründeten sich ab dem 12. Jh. zahlreiche Sufi-Bruderschaften mit religionsphilosophischen Schulen in Aleppo, die über Jahrhunderte den internationalen Austausch mit Musikern, Schriftstellern, Architekten und anderen Gelehrten pflegten.
Ramel bezeichnet eine Metrik der klassischen, arabischen Poesie und ist zugleich auch der Name für die höchsten Notenschlüssel bei der Oud, der arabischen Laute.
Bewusst haben die Musiker des Ensembles „Ramel Aleppo“ diesen klingenden Namen für ihr Ensemble gewählt. Ihr Repertoire umfasst eine Fülle von mystischen Kompositionen aus der Levante (vor allem des Helaliya Sufi-Ordens), die im zeitgenössischen Stil gespielt werden. Die Anhänger des Ordens haben ihren Stil und ihre Kompositionen vor allem mündlich von Generation zu Generation überliefert, was ihrer Musik eine große Vitalität verlieh: statt im rein klassischen Sufi-Repertoire zu verharren, wurde sie so ständig weiterentwickelt und modernisiert. Die Musiker von Ramel Aleppo haben alle ihre Ausbildung im Al Helaliya Orden absolviert. Das Quartett spielt Kompositionen aus der syrischen, türkischen und ägyptischen Tradition des Ordens. Dabei wird die traditionelle Form des Dhikr (zeremonielle Andacht) aufrechterhalten. Normalerweise a cappella praktiziert, ergänzt das Ensemble bei seinen Konzerten den Gesangspart durch Kontrabass, Oud, Qanoun (eine Art Zither) und Nay (Längsflöte). Siehe Programm Klangkosmos_Programm_2014-2015
Klangkosmos: Kulturbüro der Stadt Hamm in Koop. mit FUgE, LWL Kulturstiftung, Jugendkirche, Ev. KG Hamm, alba Kultur Köln (Künstlerische Leitung)