29.10.2020: Von den Wundern auf Reisen – Mit Hermann Schulz & Joseph Mahame

Von den Wundern auf Reisen
Abendlesung mit Hermann Schulz & Joseph Mahame
Donnerstag, 29. Oktober 2020, 19 Uhr, VHS Hamm
Gerd-Bucerius-Saal, Platz der Deutsche Einheit 1, 59065 Hamm
Anmeldung unter fuge@fuge-hamm.de
Der Eintritt ist frei.

hermann-schulzModeration: Jens Boyer, Leiter der Stadtbücherei Hamm
Einlass ist ab 18.30 Uhr.
=> Der preisgekrönte Buchautor Hermann Schulz liest Szenen aus seinen Werken. Da geht es um Kindheit, abenteuerliche Begegnungen in südlichen Kontinenten, sowie Begegnungen zwischen dem Ruhrgebiet und dem Victoriasee. Erstmals liest Schulz aus seinem neuen Buch „Das Mädchen, das mit den Krokodilen spielte“, das erst 2021 erscheinen wird.

Musikalisch wird er von dem Musikpädagogen Joseph Mahame begleitet, der passend zu den vorgetragenen Werken die Vielfalt der Perkussion Ugandas präsentiert und selbst ostafrikanische Märchen erzählt.

Diese Abendlesung ist gut zu hören unter
https://archive.org/details/Lesung_HermannSchulz_mit_JosephMahame_2020/01+Lesung+Hermann+Schulz+mit+Joseph+Mahame+VHS2020.mp3

Kurzbericht der Abendlesung von Marcos A. da Costa Melo
(Interkulturpromotor im RB Arnsberg):

In der o.g. Veranstaltung las Hermann Schulz Ausschnitte aus seinem Buch „Das Mädchen, das mit den Krokodilen spielte“, das erst im Herbst 2021 erscheinen wird. Der Roman wurde inspiriert aus der Geschichte von Teresa, die als Tochter eines Ehepaars aus Togo in Deutschland um 1900 geboren ist und wegen der vielen Vorstellungen der Togo-Familie u.a. in Theatervorführungen durch Europa von einer deutschen Familie aus Wuppertal adoptiert wurde. Hermann Schulz, der die Protagonistin des Romans Mitte der 70er Jahre in Togo kennenlernte, erzählt in der Abendlesung über die dramatischen Erlebnisse Teresas sehr detailliert. Er berichtet über den Rassismus, den sie als Kind auch in der Schule vor dem 1. Weltkrieg sowie als Erwachsene bei Durchreisen durch das Deutschland in der NS-Zeit erfahren hat. Diskriminierung, Migration und Flucht prägte die Geschichte Teresas, die sich als deutsche Frau sah und in Deutschland wegen ihrer Hautfarbe nicht akzeptiert wurde. Wegen der sehr schwierigen Umstände Mitte der 30 Jahre in Deutschland fand sie vor dem Zweiten Weltkrieg den Weg nach Togo, die fremde Heimat.
In der Erzählung, die eine Mischung aus Biografie und Fiktion ist, geht es auch um Teresas Eltern und die Schauspieler-Gruppe aus Togo. Sie wirkten als afrikanische Familien in der rassistischen „Völkerschau“ u.a. in Deutschland, Holland und Russland mit. Diese sog. Völkerschau war eine zooartige Zurschaustellung von Menschen aus verschiedenen Ländern Afrikas, die ihre Blütezeit in Deutschland zwischen 1870 und 1940 hatte.
Bei der Nachbesprechung der Abendlesung zog Jens Boyer (Leiter der Stadtbücherei Hamm) als Moderator die Parallelen der Geschichte des Rassismus in Deutschland gestern und heute. Er ging wegen der sensiblen Schreibweise und Darstellung des Autors auf die Resonanz des Romans und die Wirkung der Erzählweise des Autors auf die Gäste ein und klärte abschließend mit Schulz die Frage, wieso er über 30 Jahre brauchte, um diesen Roman nach vielen Recherchen zu schreiben.
Joseph Mahame, der Hermann Schulzs Lesung an diesem Abend mit ugandischer Percussion begleitete, erzählte zu Beginn des Abends aus seinem eigenen Repertoire ein Märchen zu „Nalukuma“, die mit ihrem Mann den gefährlichsten Weg durch einen Wald über einen Fluss voller Krokodile wagt. Das Publikum erfährt durch Märchen, wie das Glück des Lebens schmiedet.

Gespräche und Probe im Vorfeld der Lesung:

Ablauf:
1. Begrüßung und Einführung mit Marcos da Costa Melo, Jens Boyer und Joseph Mahame.
2. Teil 1: Lesung mit Hermann-Schulz und Joseph-Mahame.
3. Teil 2: Lesung mit Hermann-Schulz und Joseph-Mahame.
4. Abschlusss mit Joseph-Mahame, Jens Boyer und Hermann-Schulz.

Kurz zur Person:
Hermann Schulz wurde 1938 als Sohn eines deutschen Missionars in Nkalinzi, Tansania, geboren, und wuchs in Deutschland auf. Er leitete von 1967 bis 2001 den Peter Hammer Verlag in Wuppertal und ist Träger des Kunst- und Kulturpreises der internationalen Verständigung 2001 sowie des Deutschen Jugendhörbuchpreises 2005.
In Koop. mit dem Multikulturellen Forum (MkF), der Flüchtlingshilfe und der VHS Hamm.
Im Rahmen des Programms für interkulturelle Öffnung im Regierungsbezirk ArnsbergLogo_Promotoren-NRW.

Mit der finanziellen Unterstützung des Förderfonds Interkultur der Stadt Hamm.logo-stadt-hamm-elephantastisch