27.04.2022: Aktuelle Stunde zur Lage in Russland und Ukraine mit Wladimir Sliwjak

Mittwoch, 27. April 2022, um 19.30 Uhr
Technisches Rathaus (am Hbf Hamm) im Sitzungssaal A3.005
Gustav-Heinemann-Straße 10, 59065 Hamm
Anmeldung an fuge@fuge-hamm.de

Der Krieg in der Ukraine und die deutsch-russische nukleare Zusammenarbeit
Mit Wladimir Sliwjak statt. Der russische Umweltaktivist, Atomkraftgegner und der Alternative Nobelpreisträger 2021.
Moderation: Claudia Hartig (Amnesty International/Flüchtlingshilfe Hamm)
Übersetzung (Englisch/Deutsch): Matthias Eickhoff (SOFA Münster – Sofortiger Atomausstieg)

Auf Einladung des Forums für Umwelt und gerechte Entwicklung (FUgE), der BI Umweltschutz aber auch in Kooperation mit Amnesty International und der VHS Hamm findet am Mittwoch, 27. April, um 19.30 Uhr im Technischen Rathaus (am Hbf Hamm), Sitzungssaal A3.005, Gustav-Heinemann-Straße 10, 59065 Hamm, eine aktuelle Stunde zur Lage in Russland mit Wladimir Sliwjak statt.
Der russische Umweltaktivist, Atomkraftgegner und der Alternative Nobelpreisträger 2021 (schwedischer Right Livelihood Award) spricht über die Umweltverschmutzung, Atommülltransport und die Arbeit seiner Umweltorganisation Ecodefense in seiner Heimat. Abschließend geht er auf die aktuelle Lage in Ukraine nach der Invasion und Menschenrechtsverletzungen in Russland ein.
Wladimir Sliwjak, der von 2011 bis 2015 Umweltpolitik an der Hochschule für Wirtschaft in Moskau lehrte, ist wegen seiner Vernetzungsarbeit mit Umweltinitiativen aus aller Welt und seines Engagements gegen die Ausbeutung fossiler Brennstoffe, den Bau von Atomkraftwerken sowie den Transport radioaktiver Abfälle in Europa bekannt.
Sliwjak, der den Vortrag auf Englisch hält, gehört zu den Mitbegründern der Organisation Ecodefense, die 1989 in Kaliningrad entstand. 2014 wurde Ecodefense als erste Umweltorganisation wegen des Engagements gegen den Bau eines Atomkraftwerks im Gebiet von Kaliningrad als „ausländischer Agent“ stigmatisiert.  Im Jahr 2019 sah sich Sliwjaks Kollegin Alexandra Korolewa nach der Eröffnung von fünf Strafverfahren gegen sie auf der Grundlage des „Agenten“-Gesetzes  gezwungen, nach Deutschland zu emigrieren.

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Bericht zum Besuch Wladimir Sliwjak, Alternativer Nobelpreisträger, in Hamm
Mit der Resonanz des Forums zur Lage in Russland und Ukraine mit Wladimir Sliwjak, Alternativer Nobelpreis 2021 und bekannt als russischer Umweltaktivist, waren die Organisatoren, FUgE, BI Umweltschutz, Amnesty International und VHS Hamm sehr zufrieden.
Vor der Veranstaltung gestern, 27. April, im Technischen Rathaus Hamm trug Sliwjak sich in das Goldene Buch im Büro des Oberbürgermeistes der Stadt Hamm ein. In seinem Vortrag ging er vor allem auf die deutsche Zusammenarbeit im Bereich der Kernenergie sowie auf die fehlende Verantwortung Europas beim Transport und Export von Atommüll nach Russland ein. Er sprach über den europäischen Import von Energie aus Russland etwa Kohle, Gas und Öl, womit Putin seinen Krieg in der Ukraine finanziert. Er plädiert eindringlich für ein sofortiges Embargo gegen Import russischer Energie nach Europa.

Überwältigt waren die 47 Gäste von den Fotos zum großflächigen Kohleabbau, schwarzem Schnee, wie man ihn aus dem Ruhrgebiet der 60er Jahre kennt, und die Recherchearbeit von seiner Umweltorganisation Ecodefence, die als „ausländischer Agent“ verfolgt wird und nur mit großem Aufwand Bewusstseinsarbeit in seiner Heimat betreibt. Er bemerkte: Es ist leichter für Umwelt und den Schutz von Bäumen als gegen Atomenergie in Russland zu kämpfen.
Sliwjak sagte zur aktuellen politischen Lage in Russland, nur ohne Putin sei eine Demokratisierung des Landes in der Zukunft möglich. Putin sehe nicht ein, dass die Ukraine ein eigenständiges Land sei und ihre eigene Geschichte selbst schreibe. Die Demokratiebewegung in der Ukraine sei von Westen gesteuert, so Putins Weltbild. Claudia Hartig (Amnesty International) übernahm die Moderation und Matthias Eickhoff (SOFA Münster) die Übersetzung aus dem Englischen ins Deutsche.

Podcast logo-radio-continental-drift
Sie können das Forum mit Wladimir Sliwjaks nachhören unter https://archive.org/details/wladimir-sliwjak-ecodefense-2022
1 Einführung Claudia Hartig, Amnesty International Hamm – 06:34
2 Vortrag Wladimir Sliwjak_transl Matthias Eickhoff_Uranmuell – 22:32
3 Vortrag Wladimir Sliwjak_transl Matthias Eickhoff_Kohle – 15:22
4 Vortrag Wladimir Sliwjak_transl Matthias Eickhoff_Krieg – 04:45
5 Wladimir Sliwjak in FnA_im Gespräch mit dem Publikum – 47:01
Eine Aufnahme von Claudia Wegener, radio continental drift, https://radiocontinentaldrift.wordpress.com

Im Rahmen des Programms „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
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Mit der freundlichen Unterstützung des  Promotor*innen-Programms für interkulturelle Öffnung im Regierungsbezirk Arnsberg und im Auftrag der Landesregierung NRW.
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V.i.S.d.P:
Marcos A. da Costa Melo, Interkulturpromotor im RB Arnsberg
FUgE, Ostsstr. 14, 59065 Hamm