Ausstellung beim Hammer Künstlerbund:
Die Reise einer Jeans
Claudia Kasten
FUgE-News Ausgabe 03/2020
Wie so viele Veranstaltungen im Corona-Jahr 2020 beginnt auch die Ankündigung für die Ausstellung „Die Reise einer Jeans“ beim Hammer Künstlerbund (hkb) am Maxipark mit einem „eigentlich“. Denn eigentlich sollte die Ausstellung bereits im Mai eröffnet werden und bis in die Sommerferien hinein für jüngere und ältere Besucher ein visuelles und informatives Erlebnis darstellen. Doch die Pandemie hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Abgesagt ist sie damit jedoch noch lange nicht. Derzeit laufen die intensiven Vorbereitungen, um sie am 17. Januar 2021 doch noch eröffnen zu können.
Rund 50.000 Kilometer hat die Jeans vom Baumwollfeld bis in unseren Kleiderschrank zurückgelegt. Damit ist unsere Kleidung häufig schon weitergereist als wir selbst. Die Ausstellung greift diese lange Reise informativ und künstlerisch auf. Fotos und Texte sind ebenso Bestandteil der Ausstellung wie Zeichnungen, Gemälde, Installationen und andere Kunstformen. Die Ausstellung ist so konzipiert, dass sowohl Kinder etwas entdecken als auch Erwachsene ihren Wissensdurst stillen können. Und wie es sich für eine Galerie gehört, werden auch Kunstliebhaber auf ihre Kosten kommen.
Anschauen und Begreifen
Neben Anschauen ist auch „Begreifen“ im wahrsten Sinne des Wortes gefragt, denn die Ausstellung spricht nicht nur Auge und Hirn an, sondern lädt an vielen Stellen auch zum Ausprobieren und Mitmachen ein. Die Besucher erfahren, wie Baumwolle angepflanzt wird, können echte Baumwolldolden fühlen und raten, wie viel Wasser für den Anbau von Baumwolle benötigt wird. Auch über das Spinnen der Baumwolle und Färben der Garne wird anschaulich informiert.
Wissen Sie, welche Unterschiede es zwischen dem Webstoff eines T-Shirts und dem einer Jeans gibt? Finden Sie es heraus und versuchen Sie vor Ort, das typische Muster einer Jeans herzustellen. Nach dem Weben geht die Jeans erneut auf Reise, um aus einer langen Stoffbahn endlich Form anzunehmen. Erfahren Sie, wie dies geschieht und unter welchen Arbeitsbedingungen unsere Lieblingshosen hergestellt werden.
Fertig ist die Jeans nun noch lange nicht. Zum Abschluss wird das gute Stück noch veredelt. Wer sich hierunter das Anbringen von Pailletten oder Stickereien vorstellt, hat nur teilweise recht. Zum Veredeln gehört auch die gewollte Zerstörung des Stoffes durch Sandstrahlen, Lasern oder auch dem Waschen mit Bimsstein. Zum Abschluss erhält die Jeans nun auch noch ihren „Wäschezettel“ mit dem Hinweis „Made in…“. Wüssten Sie, was Sie hier eintragen sollten?
Auf einer interaktiven Weltkarte können Sie weitere Hintergrundinformationen recherchieren und sich auch Filmausschnitte anschauen.
Siehe das FUgE-Katalog zur Ausstellung „Die Reise einer Jeans“ im hkb (Hammer Künstler Bunde) hier => FUgE-Katalog-2021_Die-Reise-einer-Jeans.pdf
Made in…
Wo scheinen unsere Jeans hergestellt zu werden? Schauen Sie doch einfach mal auf die Zettelchen in Ihrer Hose. Freuen würden wir uns, wenn Sie einen solchen Zettel mit in die Ausstellung bringen und auf unser Weltkarte anbringen. Im Laufe der Zeit wird so sichtbar, wo die Jeans vermeintlich herkommen.
Quiz
Wer auf Entdeckertour gehen möchte, der kann dies auch mit einem Quiz in der Hand tun und am Ende eine Kleinigkeit gewinnen.
Schul-Workshops in der Ausstellung
Für Schulklassen der Stufen 7 bis 9 besteht die Möglichkeit, einen Workshop in der Ausstellung zu buchen. Er gliedert sich in einen inhaltlichen Teil, der den Produktionsweg nachvollzieht und damit auch die Arbeitsbedingungen und die Umweltschäden beleuchtet sowie auf alternative Handlungsoptionen eingeht, als auch in einen praktischen Teil, in dem mit dem Wertstoff Jeans ein Kunstwerk oder etwas Praktisches entsteht. Die Workshops werden voraussichtlich drei Mal 45 Minuten dauern. Individuelle Absprachen sind möglich.
Anmeldungen und Terminvereinbarungen unter fuge@fugehamm.de
Dank der finanziellen Förderung von Engagement Global und privater Spenden beläuft sich die Teilnahmegebühr lediglich auf 1 Euro pro Schüler.
Workshops für Familien und Kinder
Praktisches und Kunstvolles aus Jeansstoff, hierzu laden die KünstlerInnen des Hammer Künstlerbunds an verschiedenen Terminen zu den Öffnungszeiten der Galerie ein.
Bitte achten sie auf unserer Homepage unter http://www.fugehamm.org auf aktuelle Informationen zu Terminen. Öffnungszeiten des hkb: Sa. 14 bis 17 Uhr So. 11 bis 17 Uhr.
Der Eintritt ist frei.
Dieses Projekt wird von Engagement Global mit Mitteln des BMZ gefördert.