08.12.2016: Steinkohleabbau und Menschenrechtsverletzung in Kolumbien

sebastian-roetters-1Donnerstag, 8. Dezember 2016, 19:30 Uhr
FUgE-Weltladen
Widumstr. 14, Hamm
Sebastian Rötters zu Gast bei FUgE Hamm

Im Rahmen des Projekts „Energieproduktion aus Steinkohle und die Folgen für Kolumbien“ wird Sebastian Rötters am 8. Dezember 2016, 19:30 Uhr, im FUgE-Seminarraum ein Vortragsgespräch zum Thema „Steinkohleabbau und Menschenrechtsverletzung in Kolumbien“ führen.
Sebastian Rötters, Energie-Referent bei der Menschenrechtsorganisation urgewald, berichtet über die neuesten Entwicklungen in Kolumbien und steht im Anschluss für Gespräche zur Verfügung. Er beschäftigt sich seit fast 20 Jahren mit Kolumbien und seit gut sieben Jahren mit dem Thema Kohleimporte.

nestor-martinezRWE importiert Blutkohle und ignoriert die Opfer
Die beiden Unternehmen Drummond und Prodeco/Glencore beliefern RWE mit Kohle aus Kolumbien. Beiden Konzernen wird vorgeworfen, über viele Jahre Paramilitärs vor Ort finanziert und mit ihnen kooperiert zu haben. Diese paramilitärischen Einheiten sind verantwortlich für tausende Morde und zehntausende Vertriebene. Drummond und Prodeco profitieren bis heute von den damaligen Verbrechen. Außerdem erschüttern neue Drohungen und Übergriffe die Region. Am 11. September 2016 wurde Nestor Martinez, Gemeindesprecher von Chiriguaná in der kolumbianischen Kohle-Provinz Cesar, brutal ermordet. Er hatte sich gegen Expansionspläne von Drummond ausgesprochen und sich für die Rechte von Vertriebenen eingesetzt. Während andere Energieversorger Konsequenzen gezogen haben, scheint RWE all dies nicht zu stören. Der Konzern macht weiterhin Geschäfte mit beiden Lieferanten.

Weitere Frage des Abends:
Die kolumbianische Steinkohle ist für Europa bestimmt. In Deutschland, den Niederlanden und dem Vereinigten Königreich produzieren die Kohlekraftwerke, damit den Strom, der das Leben bei uns hell und warm macht. In Deutschland wird in knapp zwei Jahren die letzte Steinkohlezeche geschlossen.
Mit welcher Kohle sollen dann unsere Kraftwerke befeuert werden?

Hintergrundinformationen für die RWE zu den Kohleproduzenten Drummond und Prodeco/Glencore im Zusammenhang mit der paramilitärischen Gewalt in der Kohleregion Cesar, Kolumbien (Sebastian Rötters, Nov. 2016)

Im Rahmen des FUgE-Bildungsprojektes „Energieproduktion aus Steinkohle und die Folgen für Kolumbien“.Logo_BMZ_EG_kurz

Wir empfehlen in diesem Zusammenhang gern den Kurzfilm von urgewalt e.V. zu Menschenrechtsverletzung und Kohleabbau in Kolumbien weiter:

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