02.07.2020: Nachhaltig konsumieren – Ressourcen schonen

Nachhaltig konsumieren – Ressourcen schonen
Claudia Kasten
Dank der Förderung durch die Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen hieß es von August 2017 bis Januar 2020 immer wieder „Nachhaltig konsumieren – Ressourcen schonen“. Und wie es bei solchen Projekten vorkommt, entstehen im Laufe eines Projekts neue Möglichkeiten und Ideen, während andere geplante Vorhaben nur teilweise durchgeführt werden können. Doch das macht ein Projekt erst lebendig. Ein herzliches Dankeschön an alle, die dieses Projekt mit Leben gefüllt und damit zum Erfolg beigetragen haben.

Unterrichtseinheiten
Nach 36 Monaten können wir auf jeden Fall eine positive Bilanz ziehen. So haben wir drei Unterrichts -einheiten entwickelt, die von den Schulen nachgefragt sind. „Die Welt zu Besuch am Esstisch“ heißtes dabei für die Grundschulen. Das vielleicht schönste Lob für diese Einheit, die nachhaltige Ernährung aufgreift, war der Anrufeiner Lehrerin, die fragte, ob wir auch in ihre Klasse an einer anderen Schule kommen können. Ihre Tochter hätte Zuhause so geschwärmt. Natürlich haben wir diesen Termin gerne wahrgenommen. Für die weiterführenden Schulen haben wir „Die Reise einer Jeans“ und „Rohstoffwunder Handy“ aufgelegt. Immer wieder kam es bei den Workshops zu interessanten Diskussionen. Auch gibt es nun einige weitere Handy-Sammelstationen, damit die wertvollen Rohstoffe recycelt werden können. Insgesamt konnten wir mit unseren Schulprogrammen rund 850 Schüler und Schülerinnen von der Grundschule bis in die Sekundarstufe II erreichen.

Ausstellungen
Passend zu den Unterrichtseinheitenwurden die beiden Ausstellungen „Reise einer Jeans“ und „Rohstoffwunder Handy“ erstellt. Beide Ausstellungen kamen mehrfach ,z. B. beim Eine-Welt- und Um -welttag, in der Zentralbibliothek Hamm, einer Kleidertauschparty oder auf dem Bauernmarkt in Werl zum Einsatz. Sie wurden gut von den Passanten und Besuchern angenommen. Neben den Roll-Ups wurden weitere Materialien ausgestellt, die immer wieder einen guten Kontakt zu den Besuchernherstellten.

Repair-Cafés
Ein besonderer Erfolg war und ist das Repair-Café. Bereits in der Antragsphase zeichnete sich ab, dass es großes Interesse gibt. In Kooperation mit dem CVJM und dem Verschenkeladen „Humanitas“ fand das erste Repair-Café bereits im Mai 2017 statt. Seitdem wird es von der Bevölkerung sehr gut angenommen. Die Besucherzahlenschwanken dabei zwischen zwölf und über 30 Personen. Etwa die Hälfte der Geräte können repariert, bei weiteren Geräten Tipps zur Reparaturgegeben werden. Bei den restlichen Geräten ist der Defekt entweder zu groß oder es gibt keine Ersatzteile. Die Gruppe der Aktiven ist auf rund 20 Personen angewachsen. Hierzu zählen sechsehrenamtliche Reparateure, von denen im Schnitt vier pro Terminanwesend sind. Zwei Reparateure kümmern sich über die Termine hinausgehend auch um die Beschaffung von Materialien und Werkzeugen. Hinzu kommt ein kleines Team, das die Verpflegung übernommen hat und ein Orga-Team, das die Kunden auf die Regelndes Repair-Cafés hinweist und dafür sorgt, dass genügend Personen zur Verfügung stehen. Durch die Öffentlichkeitsarbeit wurde die Verbraucherzentrale Hamm auf das Projekt aufmerksam, so dass es hier zu Verknüpfungen mit dem Projekt „NRW repariert“ gekommen ist. Zudem konnte im Rahmen der „Europäischen Woche der Abfallvermeidung“ ein erstes Projekt mit der lokalen Abfallwirtschaft (ASH) gestartet werden.

Begleitprogramm
Neben Workshops in Schulen haben wir bei insgesamt zehn Veranstaltungen auch im außerschulischen Bereich über 100 Kinder erreichen können. Egal ob Schokodetektive, Wachstücher selbstherstellen oder einen Besuch auf dem Biohof Damberg, in allen Einheitenstand die Frage, wie wir Ressourcen schonen können, im Vordergrund. Aber natürlich gab es auch ein Programm für Erwachsene. Rund 70 Personen sahen die beiden Filme „Die grüne Lüge“ und„ Welcome to Sodom“. Der zweite Film kann übrigens bei FUgE ausgeliehen werden. Unsere Exkursionen zu Remondis in Lünen, „Natürlich unverpackt!“ in Münster und der Müllverbrennungsanlage in Hamm (2 x) waren jeweils schnell ausgebucht. Faire Verkostungen und Vorträge rundeten das Projekt ab. Mit jeweils über 50 Teilnehmern warenunsere Abendveranstaltungen zu Zero Waste mit Shia Su undHanno, der Vortrag von Horst Borowski zum Konzept von Cradle to Cradle und die Abschlussveranstaltung „So(ja) und so nicht – Brände im Amazonasgebiet“ besonders gut besucht. Aber auch die Veranstaltungen zur Wertschöpfungskette von Handys, der Frage, warum Unternehmen auch für Menschenrechte verantwortlichsind, zur Kultur der Reparatur und vielen anderen Themen führtenzu spannenden Diskussionen.

Müll vermeiden
Wie geplant fanden auch im Rahmender Europäischen Woche der Abfallvermeidung Veranstaltungen statt. Positiv ist hierbei hervorzuheben, dass durch die Kampagne neue Kooperationspartner, wie z. B. der ASH, gefunden wurden, mit denen das Thema Abfallvermeidung und damit auch das Thema Ressourcenschutz weiter vorangetrieben werden kann.

Die Zahl jener, die Wertstoffe bei FUgE abgeben, steigt ebenso wie die Zahl jener, die funktionstüchtige Elektrokleingeräte bei Humanitas zugunsten von Bedürfnissen abgeben, anstatt sie zu entsorgen. Schätzungsweise hat sich die Abgabe von Alt-Handys bei FUgE mehr als verdoppelt.

Fazit
Dank des Projekts wurden die Themen Nachhaltigkeit und Ressourcenschutz in vielfältiger Weisebehandelt. Neue Kontakte, wie mit der Foodsharing Gruppe Hamm, bereichern die Arbeit von FUgE und führten zu neuen Erkenntnissen. Auch zukünftig wird dieser Themenbereich für die Arbeit von FUgE von großer Bedeutung sein.

Das Projekt wurde von der Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen gefördert.
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