27.09.2022: Brasilien vor den Wahlen – zwischen Hoffnung und Angst (KoBrinar)

Dienstag, 27. September 2022, 19.00 Uhr
Heinrich-von-Kleist-Forum
Platz der Deutschen Einheit 1, Hamm
Referent: Dr. Thomas Fatheuer, Journalist, Buchautor und Wahlbeobachter in Brasilien.
Einführung/Moderation: Igor Batista, Politikwissenschaftler an der Universität Leipzig
Begrüßung: Claudia Hartig, Amnesty International – Gruppe Hamm
Anmeldung an fuge@fuge-hamm.de
Wir schicken dann rechtzeitig die Zugangsdaten dieser Hybrid-Veranstaltung.
Der Eintritt ist frei.

Brasilien vor den Wahlen – zwischen Hoffnung und Angst (Hybrid-Veranstaltung)

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Auf Initiative von Amnesty International, FUgE, Kooperation Brasilien (KoBra) und VHS Hamm referiert Dr. Thomas Fatheuer, Journalist und Buchautor, am Dienstag, 27. September 2022, um 19.00 Uhr, im Heinrich-von-Kleist-Forum Hamm in dieser Hybrid-Veranstaltung über die Lage der Menschenrechte und die politische Stimmung vor den Wahlen in Brasilien.

Nach der Einführung von Igor Batista, Erziehungswissenschaft an der Universität Leipzig, der die Struktur der brasilianischen Präsidentschafts-, Gouverneurs- und Parlamentswahl am 2. Oktober 2022 erklärt, stellt Dr. Fatheuer direkt aus Brasilien zugeschaltet das aktuelle Bild der brasilianischen Gesellschaft zwischen Hoffnung und Angst vor.
Die Wahl entwickelt sich immer mehr zu einem Kampf zwischen Amtsinhaber Bolsonaro und dem Ex-Präsidenten Inácio Lula da Silva. Die Referenten befassen sich mit den Fragen: Hat Lula da Silva eine Chance, im ersten Wahlgang direkt zu gewinnen und Jair Bolsonaro abzuwählen? Gibt es die Gefahr eines Putsches? Wie gehen die sozialen Bewegungen mit dem aktuellen Rechtsruck der Gesellschaft um und welche Strategien verfolgen die Kandidaten?

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Seit 2019 regiert der rechtsextreme Präsident Jair Bolsonaro – ein Politiker, der seine Verachtung für Menschenrechte und Demokratie nie verhehlte. Seitdem nehmen Polizeigewalt und Straflosigkeit zu, ebenso wie Vertreibungen und Landraub, Diskriminierung und Übergriffe gegen Minderheiten und Umweltschützer. Der Anstieg der Entwaldung und die Zerstörung der Lebensräume indigener Völker ist das sichtbarste und fürchterlichste Ergebnis der Regierung Bolsonaro, sagt Wahlbeobachter Dr. Fatheuer.
Anmeldung an fuge@fuge-hamm.de Online-Interessierte bekommen von FUgE rechtzeitig die Zugangsdaten für diese Hybrid-Veranstaltung (Präsenz+Online).
Diese Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit der Amnesty International – Gruppe Hamm, FUgE, VHS Hamm und Kooperation Brasilien (KoBra) statt.

Impressionen


Siehe PM zur Veranstaltung hier => 2022-09-27_PM_Brasilien-vor-den-Wahlen-zwischen-Hoffnung-und-Angst.pdf

Kurz zu den Referenten

Igor Birindiba Batista ist 1990 in Brasilien geboren und seit seinem 18. Lebensjahr in seiner Wahlheimat Deutschland. Er studierte „Politik, Wirtschaft und Gesellschaft“ und Public History an der Ruhr-Universität Bochum und hatte verschiedene Hospitationen in ministeriellen Einrichtungen, u.a. im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit und später als studentischer Mitarbeiter bei der Bundeszentralen für politische Bildung in Bonn.
Er war Vorstandsmitglied des KoBra-Netzwerkes „Kooperation Brasilien“, ein Netzwerk an der Schnittstelle von Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit und Akteur*innen der sozialen Bewegungen in Deutschland und Brasilien, die durch politische Bildungsarbeit globale Zusammenhänge im brasilianischen Kontext verdeutlichen.
Freiberuflich ist er in der außerschulischen politischen Bildung involviert. Zuvor war er hauptberuflich u.a. an der Bergischen Universität Wuppertal und an der Universität Duisburg-Essen als Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Forschung und Lehre tätig. Aktuell in der gleichen Funktion ist er an der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät in Leipzig, wo er zum Themenkomplex „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ im Bildungswesen promoviert und zur politischen Bildung forscht.
Als Deutsch-Brasilianer begleitet er aufmerksam die Entwicklungen Brasiliens und schreibt u.a. zu strukturellen Herausforderungen des Landes aus einer Makroperspektive.

Dr. Thomas Fatheuer kommt aus Hamm. Nach seinen Studien der klassischen Philologie mit Lehramtsabschluss für Latein und der Promotion bei der Sozialwissenschaft in den 80er Jahren hat er von 1992 bis 2010 in Brasilien gearbeitet. Über diese 18 Jahre lernte er dieses Land sehr intensiv kennen.
Er hat sieben Jahre für den DED (Deutscher Entwicklungsdienst) bei der brasilianischen Menschenrechtsorganisation „FASE“ in Rio und Belém gearbeitet. Dann war er drei Jahre für die GTZ (Deutsche Gesellschaft für technische Zusammenarbeit) tätig. Im Auftrag der GTZ war er für den Bereich Tropenwaldschutz und die Zusammenarbeit mit dem brasilianischen Umweltministerium zuständig.
Nicht zuletzt war er über sieben Jahre Leiter des Büros der Heinrich-Böll-Stiftung in Rio de Janeiro.
Er war lange Zeit im Vorstand des Brasilien-Netzwerks KoBra tätig und ist Mitarbeiter des FDCL (Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile Lateinamerika) sehr aktiv.
Er schreibt zahlreiche Bücher zu Regenwaldschutz, Bio-Ökonomie sowie zu Politik und Gesellschaft Brasiliens. Zudem ist er ein großer Kenner des Fußballs und der politischen Entwicklung des Landes, wo er seit August aufhält und die Präsidentschaftswahl für zahlreiche Netzwerke mit Interviews und Berichterstattungen verfolgt.
Wir freuen uns sehr, dass er uns hier in Deutschland O-Töne aus Brasilien vermittelt.

Ein KoBrinar (KoBra) mit der freundlichen Unterstützung des Promotor*innen-Programms für interkulturelle Öffnung im Regierungsbezirk Arnsberg im Auftrag der Landesregierung NRW.