22.11.2023: Das Gesicht der modernen Sklaverei in Europa

Mittwoch, 22. November 2023, 19 Uhr
VHS Hamm, Platz der Deutschen Einheit 1
59063 Hamm
Der Eintritt ist frei.
Anmeldung bei der VHS Hamm unter 02381-175600 oder über vhs@stadt.hamm.de

Auf Einladung der VHS und von FUgE referiert Prof. Gilles Reckinger am Mittwoch, 22. November 2023, um 19 Uhr, in der VHS Hamm über die Zusammenhänge zwischen Grenzabschottung und prekarisierter Arbeit insbesondere auf den Orangen- und Gemüseanbau in Süditalien. Reckinger forscht zur Macht der Zitrusindustrie und den Arbeits- und Lebensbedingungen der Geflüchteten als Erntehelfer u.a. in Italien und schildert dann „Das Gesicht der modernen Sklaverei in Europa“.

Reckinger forscht zur Macht der Zitrusindustrie und den Arbeits- und Lebensbedingungen der Erntehelfer u.a. in Italien, denen er in vielen Gesprächen nahegekommen ist. Viele von ihnen sind Geflüchtete aus afrikanischen Ländern, die über Lampedusa nach Europa kamen und dann nie mehr aus Italien wegkamen. Während der Asylverfahren stehen Geflüchtete in Italien buchstäblich auf der Straße – ohne Papiere und ohne Rechte. Die nahen Plantagen sind oft ihre einzige Chance auf einen Job. „Verachtet von der Bevölkerung, untergebracht in Slums aus Zelten und Containern und fern jeder medizinischen Versorgung pflücken viele der Geflüchtete 12 Stunden am Tag Orangen“, erklärt Reckinger.
Anschließend besteht die Möglichkeit für Rückfragen zur Kampagne „Faire Orangen aus Süditalien“ und zur Diskussion.

Zum Referenten:
Prof. Dr. Gilles Reckinger, geboren 1978 in Luxemburg, studierte Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie und Soziologie in Graz, Genf, Quebec und Montreal und promovierte 2009 in Graz mit dem Arbeitsschwerpunkt Migration und Prekarität in europäischen Grenzregionen. Dozent war er an verschiedenen Universitäten in Österreich, der Schweiz, Deutschland und Luxemburg. Seit 2013 hat er eine Professur für interkulturelle Kommunikation- und Risikoforschung an der LFU Innsbruck. 2018 übernahm er die Leitung des „Institut supérieur de l’économie“ in Luxemburg. Sein Buch „Lampedusa“ (Peter Hammer Verlag, 2013) erhielt den „Bruno Kreisky Preis für das politische Buch“ und stand auf der Shortlist für den „Opus Primum“ der Volkswagenstiftung. Gilles Reckinger lebt in Innsbruck und Esch-sur-Alzette/Luxemburg.

IMPRESSIONEN:
Im Vorfeld der o.g. Veranstaltung fand der Vortrag „Bittere Orangen – ein neues Gesicht der Sklaverei“ auch im Zusammenarbeit mit FUgE, Weltladen und Fairtrade Town Lippstadt am Dienstag, 21. November, um 19 Uhr, in der Jakobikirche statt. Zudem kamen über 40 Personen.

Siehe mehr dazu unter https://fairtrade-lippstadt.de/2023/07/bittere-orangen-sklaverei/


Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit FUgE und VHS Hamm.

Mit der freundlichen Unterstützung von Brot für die Welt, OIKOS Institut Dortmund und im Rahmen des FUgE-Projekts „Globale Gerechtigkeit neu denken“, das von Engagement Global im Auftrag des BMZ gefördert wird, sowie des Promotor*innen-Programms für interkulturelle Öffnung im Regierungsbezirk Arnsberg.