12.06.2014: Weniger ist mehr: Die Postwachstumsökonomie

Donnerstag, 12. Juni 2014
19.30 Uhr, VHS Hamm
Eintritt: € 4,00 / € 2,00 erm.
Mod.: Matthias Eichel, FUgE Hamm

Weniger ist mehr: Die Postwachstumsökonomie
Dr. Niko Paech, Prof. der Volkswirtschaft an der Uni Oldenburg, spricht über die Befreiung vom Überfluss und die Wege zu einer solidarischen Gesellschaft. Soll Wachstum in der Krise alle Wunden heilen? Hilft uns eine „grüne Ökonomie“ oder ist alles nur Wachstums-Wein in grünen Schläuchen? Wie können wir den Wechsel in eine nachhaltige Gesellschaft schaffen? Wir diskutieren mit ihm über die Stärkung von Tauschringen, regionaler Vermarktung und weiteren Strategien zur Transformation unserer aktuellen Konsumgesellschaft. Der Konsumrausch macht die Menschen nicht glücklich und führt zu einer Überlastung des Planeten, so Dr. Paech.

2014-06-12_Paech-in-Hamm
Fazit:
Für einen genügsameren Lebensstil und einen „Wohlstand ohne Wachstum“ warb Prof. Dr. Paech vor rund 100 Zuhörer/innen. Der Volkswirt trug eine fundierte Kritik der Wachstumsgesellschaft vor. Nicht nur die Begrenzung der natürlichen Ressourcen („peak oil“, Wasser, Boden, Seltene Erden u.m.) und die ökologischen Grenzen der Belastbarkeit (u.a. Klimawandel) sprächen dafür, unsere Art des Wirtschaftens zu überdenken. Auch die psychischen Belastungen von einzelnen Menschen und der Gesellschaft seien so groß, dass sie zur allgemeinen Erschöpfung führen. Ganz ohne moralischen Zeigefinger warb er für einen Lebensstil, der einen anderen Umgang mit den Produkten zum Kern hat: Tauschen und Teilen statt immer mehr Anhäufen; Gegenstände und Geräte reparieren statt wegzuwerfen. Vor allem aber auch: genügsamer leben, weniger reisen, das Fliegen möglichst reduzieren.
Denn, so der per Bahn angereiste Referent: Einzelne und Gemeinschaften, die diesen neuen Lebensstil einüben, würden so zu einer Kraft, die auch gesellschaftlich und politisch relevant werden könne. Eine angeregte Diskussion und zahlreiche Nachfragen zeugten davon, dass sich das Publikum von den Thesen Paechs angesprochen fühlte, vor allem FUgE-Mitglieder, die sich für Nachhaltigkeit, fairen Handel und regionale Vermarktung einsetzen.
Diese Veranstaltung wurde von Engagement Global, Servicestelle engagement-globalNRW, aus EPIB-Mitteln gefördert.